Briefe Ratsuchender an Politik
Schreiben von Frau Al-Raka* an Frau Brantner, Bundestagsabgeordnete der Grünen
Gesendet: Freitag, 11. August 2023
Sehr geehrte Frau Brantner,
mein Name ist Laura Al-Raka*. Ich bin in 2018 nach Deutschland gekommen und wurde hier als Flüchtling anerkannt. Hiermit möchte ich Ihnen kurz von meiner Erfahrung mit dem Bundesprogramm Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule (GF-H) berichten.
Als ich die Bildungsberatung GF-H kennengelernt habe, war ich trotz meinem iranischen Abitur eine Schülerin in B5 in Nürnberg. Ich wollte studieren, aber leider war ich in einer falschen Stelle. Erst beim ersten Beratungstermin bei Frau Koch, die Beraterin von GF-H in Nürnberg, habe ich verstanden, wo stehe ich jetzt und wo will und muss ich hin.
Ich wurde seit April 2021 durch den GF-H gefördert. Ich habe zuerst den Deutschkurs bis zum Niveau C1 im Zeitraum von 04.2021-09.2021 besucht. Was ich in diesem Kurs interessant finde war, dass alle TeilnehmerInnen in diesem Kurs junge Menschen mit gleichen Zielen waren. Außerdem hatten wir die Gelegenheit uns durch regelmäßige und professionelle Beratungsstunde mit Frau Koch übers Studium informieren zu lassen.
Nach dem Deutschkurs habe einen Mathekurs in Hamburg und einen Englischkurs in Nürnberg besucht. Die Beratung, Förderung und Unterstützung seitens des GF-Hs haben dazu geführt, dass ich die Aufnahmeprüfung des Studienkollegs in Heidelberg bestanden habe.
Ich musste nach Heidelberg umziehen und hatte am Anfang viele Schwierigkeiten bei der Immatrikulation an der Universität, BAföG, Ausländerbehörde und Studentenwohnheime. Allerdings habe ich mich nicht allein gefühlt, weil ich immer die Unterstützung von meiner Beraterin Frau Reinhardt-Zech in Heidelberg/Ludwigshafen bekommen habe.
Als Studentin im Studienkolleg habe ich immer noch die Förderung und Unterstützung von dem GF-H bekommen. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, wie ich ohne Förderung von GF-H trotz täglichen langen Unterrichtzeiten arbeiten musste, um mein Semesterbeiträge/ Semestertickts oder die Kosten für die Nachhilfe finanzieren zu können.
Ich habe das Studienkolleg im Juli erfolgreich abgeschlossen. Ich konnte durch professionelle Beratung mit Frau Reinhardt-Zech die richtige Entscheidung treffen. Jetzt ist das Ziel erreicht und ich habe den Studienplatz an der Universität Tübingen fürs Fach Medizintechnik.
Wäre die Beratung, Begleitung, Förderung und Unterstützung von GF-H nicht da, hätte ich niemals im Oktober an einer der besten Universitäten Deutschlandes studieren können.
Ich stelle mir die Frage, warum können junge motivierte Menschen, die schon in Deutschland sind, nicht mehr die Unterstützung und Förderung bekommen? Obwohl so viel Fachkräfte gesucht werden? Dieses Programm bereitet zugewanderte Studieninteressierte bestmöglich auf ein Studium in Deutschland vor.
Vielen Dank, dass Sie mein Schreiben gelesen haben. Ich hoffe, dass ich durch meine Geschichte bisschen zeigen konnte, wie hilfreich und notwendig dieses Programm für uns junge Zugewanderte ist. Ich bitte Sie, sich im Rahmen des Haushaltsberatungen für die Bildungsberatung GF:H einzusetzen und die Familienministerin Frau Paus aufzufordern, die Entscheidung zur Einstellung des Programms zurückzunehmen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung.
Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Laura Al-Raka
*Name von der Redaktion geändert
Schreiben von Frau Freiman an drei Bundestagsabgeordnete der SPD
Gesendet: Montag, 30. Oktober 2023 22:51Uhr
Sehr geehrter Herr Rohde, sehr geehrte Frau Hagedorn, sehr geehrter Herr Schwarz,
mein Name ist Halyna Freiman, und ich wende mich an Sie, um meine Bedenken bezüglich der geplanten Einstellung der Bildungsberatung GF-H zu äußern. Ich habe persönlich erfahren, wie essentiell Unterstützung auf dem Weg der Integration ist, und möchte gerne meine eigene Geschichte mit Ihnen teilen.
Ursprünglich stamme ich aus der Ukraine, wo ich mit großer Begeisterung Architektur studiert habe. Leider musste ich aufgrund des Krieges mein Studium unterbrechen.
Im März 2022 kam ich als Flüchtling nach Deutschland, um Schutz vor den Kriegswirren zu suchen. Mir wurde schnell bewusst, dass ein erfolgreiches Studium ohne ausreichende Sprachkenntnisse nicht möglich ist. Daher begann ich mit einem Integrationskurs, durch den ich ein B1-Zertifikat erlangte. Die weiteren Schritte waren für mich unverständlich.
Zum Glück hat mir ein Bekannte von der Bildundsberatung Garantiefonds Hochschule und ihrer Beratungsstelle in Würzburg erzählt. Dort erhielt ich die dringend benötigte Hilfe, um meinen Weg in Deutschland erfolgreich fortzusetzen. GF-H-Beraterinnen erarbeiteten mit mir einen individuellen Plan und fanden einen perfekt passenden B2-C1 Deutschkurs in Bayreuth. Ein derartiger Kurs könnte ich selbst unwahrscheinlich finden und auf keinen Fall mich ohne finanzielle Förderung der Otto Benecke Stiftung leisten.
Während des Kurses hat die Beraterin alle Stipendiatinnen regelmäßig unterstützt. Sie hat uns dabei geholfen, unsere Zeugnisse anerkennen zu lassen, und führte jede von uns Schritt für Schritt durch den Weg zum Studium in Deutschland. Ohne diese wertvolle Beratung hätte ich mich in der neuen Umgebung kaum zurechtgefunden, da sich vieles stark von meinem Heimatland unterscheidet.
Nach Erreichen des C1-Niveaus musste ich mich um einen Studienplatz bewerben, was auch für Zugewanderte eine Herausforderung darstellt. Die Anforderungen der verschiedenen Hochschulen, wie Motivationsschreiben, Arbeitsproben und Vorpraktikum, variierten stark. Zusätzlich musste ich mich bei vielen Online-Portalen anmelden, um mich für ein Architekturstudium bewerben zu können. An dieser Stelle war die Unterstützung der Bildungsberatung GF-H für mich unverzichtbar.
Jetzt studiere ich schon an der Technischen Hochschule Nürnberg. Ich bin der Bildungsberatung für die Ermöglichung meiner Wunschstudium sehr dankbar und möchte, dass noch mehreren jungen zugewanderten Menschen durch Beratung und Förderung geholfen wird, ein Studium zu beginnen.
Bundesfamilienministerium hat leider entschieden, die Mittel für das Bundesprogramm Garantiefonds Hochschule ab dem nächsten Jahr zu streichen. Dies erscheint mir unverständlich, da Politiker immer mehr vom Fachkräftemangel, von Integration sprechen und meinen, dass Zugewanderte bessere Chancen, bessere Bildung und mehr gesellschaftliche Teilhabe bekommen sollen. Das Bundesprogramm Garantiefonds Hochschule trägt zur Lösung der genannten Probleme und zur Erreichung der aufgeführten Ziele bei. Ein vergleichbares Programm existiert in Deutschland nicht.
Ich bitte Sie als Bundestagsabgeordneten, sich bei den Haushaltsverhandlungen im Bundestag für den Erhalt des Garantiefonds Hochschule einzusetzen. Überzeugen Sie bitte die Bundesfamilienministerin und den Bundesfinanzminister von der Bedeutung des Garantiefonds Hochschule und davon, dass dessen Fortführung unerlässlich ist.
Ich hoffe aufrichtig, dass die Bildungsberatung GF-H weiterhin bestehen bleibt und auch in Zukunft vielen Menschen wie mir eine vielversprechende Zukunft ermöglicht.
Mit freundlichen Grüßen
Halyna Freiman
Schreiben von Frau Antuzinska an vier Bundestagsabgeordnete der Grünen
Gesendet: Sonntag, 15. Oktober 2023 17:13 Uhr
Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt, sehr geehrte Frau Brugger, sehr geehrter Herr Krämer, sehr geehrter Herr Hofreiter,
ich bin Kristina Antuzinska, 26 Jahre alt, Rechtsanwältin aus der Ukraine und ich war eine Teilnehmerin im Rahmen des Projekts „Democracy moves: socio-political participation of refugee women from Ukraine“, dessen Organisatoren Sie waren. Ich möchte noch einmal meine Dankbarkeit für Ihre Arbeit und diese Möglichkeit ausdrücken.
Ich schreibe Ihnen bezüglich der Zukunft der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule (folgend - GF-H) und möchte in diesem Zusammenhang nach Ihrer Hilfe fragen. Die Bundesregierung hat vor, das Programm GF-H zum Jahresende einzustellen. Das finde ich persönlich sehr bedauernswert, da ich selbst Teilnehmerin dieses Programmes bin.
Ich habe den Integrationskurs abgeschlossen. Ich möchte mein Studium in Deutschland fortsetzen. Hierfür brauche ich weiterhin die fachspezifische Beratung der Bildungsberatung GF-H und die entsprechende Förderung.
Andere Sprachkurse, die auf das Studium vorbereiten, müsste ich selber bezahlen oder auf das Jobcenter angewiesen sein. Um einen Sprachkurs vom Jobcenter zu bekommen, muss man leider circa ein halbes Jahr warte. Ich musste zuvor lange Zeit auf einen Platz im Integrationskurs warten. Dank des GF-H nehme ich nun an einem studienvorbereitenden Deutschkurs für das B2/C1-Niveau teil.
Wie ich von meinen ukrainischen Freunden und meiner Beraterin von GF-H weiß, haben diese ebenfalls erfolgreich das GF-H Programm durchlaufen und das Studium in Deutschland aufgenommen.
Kürzlich habe ich erfahren, dass dieses Programm eingestellt werden soll. Das bedeutet, dass junge Menschen wie Ich in Zukunft keine Möglichkeit mehr haben werden, eine solche Förderung zu erhalten. Anschließend wird die gesamte Last auf das Jobcenter und das Sozialamt fallen, die ohnehin schon sehr überlastet sind. Das ist sowohl für die jungen Migrant:innen, die eine schlechtere Beratung erhalten, als auch für die Ämter eine zusätzliche Belastung.
Darüber hinaus schadet das den bundesweit über 1.000 Stipendiaten, den über 6.000 Ratsuchenden und nicht zuletzt der Deutschen Wirtschaft, die dringend Fachkräfte benötigt, die u.A. durch dieses Programm ausgebildet werden.
Meiner Meinung nach sind die Gelder beim GF-H daher sehr sinnvoll investiert und es ist sehr wichtig, die Investitionen in dieses Programm fortzusetzen.
Zu diesem Anliegen liegt bereits eine Petition beim Petitionsausschuss vor, die derzeit geprüft und dann hoffentlich dem Bundestag vorgelegt wird. Ich bitte Sie eindringlich, das Anliegen dieser Petition zu fördern und somit zu helfen, den Garantiefonds Hochschule zu retten.
Zur Petition:
https://weact.campact.de/petitions/rettung-der-bildungsberatung-garantiefonds-hochschule-gf-h
Bitte helfen Sie mir und anderen jungen Leuten wie mir, damit ich hier in Deutschland das Angebot der Bildungsberatung weiter wahrnehmen kann, studieren kann und auch die Förderung erhalte, um mein Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.
Für Rückfragen steht Ihnen auch gerne meine Bildungsberaterin beim GF-H Frau Inga Franke «Inga.Franke@cjd.de» zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Kristina Antuzinska
Schreiben von Herrn Daaboul an Frau Dröge, Bundestagsabgeordnete und Franktionsvorsitzende der Grünen
Gesendet: Samstag, 19. August 2023 16:15 Uhr
Sehr geehrte Frau Dröge,
ich bin Abdul Masih Daaboul aus der Willkommensgruppe in Langenhagen.
Ich bin aus Syrien im Jahr 2020 nach Deutschland geflüchtet.
Mein Ziel war immer in Deutschland zu studieren. Aus diesem Grund bin ich zu der Beratung der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule (GF-H) gegangen. Da ich das deutsche Bildungssystem nicht kenne, war die Beratung eine große Hilfe für mich. Ich wurde nach der Beratung in die Förderung des Programms GF-H aufgenommen. Die Förderung ermöglichte mir, an verschiedenen hilfreichen studienvorbereitenden Maßnahmen (wie z.B. einem Deutschkurs bis zum Niveau C1 und einem Mediziner-Vorbereitungskurs) teilzunehmen. Während der Kurse wurde ich weiter von den Bildungsberater/innen beraten. Im Studium anzukommen, ist nicht gerade leicht in Deutschland. Man muss vieles wissen und sich richtig bewerben, um dies zu schaffen. Hierbei haben die Berater/innen mir sehr gut geholfen und waren sehr informativ.
Jetzt habe ich erfahren, dass sowohl die Beratung als auch das Förderprogram “Bildungsberatung GF-H" komplett eingestellt werden sollen. Ich verstehe nicht, warum so eine wichtige Beratungsstelle abgeschafft werden muss. Ohne die fachspezifische Beratung hätte ich mein Ziel in Deutschland nicht erreicht. In den Medien wird doch überall von Fachkräftemangel gesprochen. Die Bildungsberatung bereitet junge Zugewanderte auf ihre akademische Laufbahn in Deutschland vor. Ist dies nicht genau das, was Deutschland braucht? Gut ausgebildete zugewanderte Menschen, die in Deutschland tätig werden und das finanzielle System unterstützen!
Ich bitte Sie, sich für den Erhalt und Fortbestand der Bildungsberatung GF-H einzusetzen und Frau Ministerin Paus sowie Herrn Finanzminister Lindner aufzufordern, die Entscheidung zur Beendigung der GF-H-Bildungsberatung zurückzunehmen.
Herzlichen Dank!
Mit freundlichen Grüßen,
Abdul Masih Daaboul
Schreiben von Anastasiia Nakresh* an Herrn Kindler, Bundestagsabgeordneter der Grünen
Gesendet: Dienstag, 24.10.2023
Guten Tag Herr Kindler,
mein Name ist Anastasiia Nakresh*. Ich komme aus der Ukraine und lebe als Flüchtling seit ca. 2 Jahren in Deutschland. Ich habe das Abitur aus meinem Heimatland und möchte gerne in Deutschland studieren.
Frau Walter-Sauter von der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule in Stuttgart hat mir gesagt, dass es leider keine Unterstützung mehr für mich gibt.
Sie hat zwar einen tollen Bildungsplan mit mir zusammen gemacht, aber es fehlen mir die Mittel, um den akademischen Sprachkurs zu bezahlen. Ohne diese Deutschprüfung darf ich in Deutschland nicht studieren. Leider soll diese Beratungsstelle ganz geschlossen werden.
Ich habe schon mein Zeugnis vom Studienkolleg Konstanz anerkennen lassen und eine Einladung zum Aufnahmetest erhalte. Aber ohne gute Deutschkenntnisse ist es ganz unmöglich die schwere Aufnahmeprüfung zu bestehen.
Leider sind meine Mutter und ich abhängen noch von Jobcenter, weil meine Mutter auch Deutsch lernen muss, weil sie eine Ärztin von Beruf ist und ihr Diplom noch nicht anerkannt ist.
Deshalb meine Bitte: Setzen Sie sich dafür ein, dass das Programm der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule weiter besteht. Es gibt keine andere Beratungsstelle, die mir bei meinem Weg zum Studium weiterhelfen kann.
Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung
Mit freundlichen Grüßen
Anastasiia Nakresh*
*Name von der Redaktion geändert
Schreiben von Herrn Sargsyan* an Herrn de Vries, Bundestagsabgeordneter der CDU
Gesendet: Donnerstag, 28. September 2023
Sehr geehrter Herr de Vries,
ich heiße Micha Sargsyan*. Ich bin ein Flüchtling aus der Ukraine und studiere jetzt in Hamburg Medizin.
Ich erfuhr vor Kurzem, dass das Bundesprogramm Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule von BMFSFJ nicht mehr gefördert und eingestellt wird! Mit diesem Brief möchte (ich) die Wichtigkeit dieses Programms beweisen.
Als der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist, absolvierte ich gerade meine Schule und bereitete mich vor, mich für Medizin an der Universität in Kiew zu bewerben. Allerdings veränderte sich plötzlich mein ganzes Leben und ich landete mit meiner Familie in Deutschland ohne Sprachkenntnisse oder die Vorstellung, wie das Bildungssystem in Deutschland funktioniert. Ich begann, nach Möglichkeiten zu suchen, meine Ausbildung als Arzt hier zu erhalten. Dann fand ich die Bildungsberatung GF-H, die genau die Hilfe bei dem Studium mir leisten konnte. Mein erstes Gespräch führte ich mit Frau Wiehe. Sie prüfte mich erst bezüglich der deutschen Sprache und dann erklärte sie mir, welche Voraussetzungen ich erfüllen sollte und welche Unterlagen von mir verlangt werden, damit ich mich im Studienkolleg Hamburg einschreiben kann, das eine dieser Voraussetzungen für das Studium ist. Die Bildungsberatung GF-H übernahmen alle organisatorischen und finanziellen Probleme. Ich wurde sofort an einem für Hochschulen geeigneten Deutschkurse aufgenommen und konnte mich daher für das Sommersemester 2023 im Studienkolleg bewerben und in einem halben Jahr alle erforderlichen Prüfungen schaffen. Anschließend erhielt ich einen Zulassungsbescheid sowohl von Hamburg, als auch von vielen anderen Universitäten über ganz Deutschland. Ich fange jetzt im Oktober im UKE an, Medizin zu studieren.
Ich kenne viele solche Jugendliche aus der Ukraine sowie anderen Ländern, die unbedingt an der Hochschule studieren wollen, aber sich in einer schweren Lebenssituation befinden. Ich bin mir absolut sicher, dass ich es ohne ihre Hilfe und Unterstützung nicht geschafft hätte. Meine Familie und ich sind Frau Wiehe und Frau Lagodzki, die mir bei der Bewerbung an der Uni geholfen hat, und dementsprechend auch dem Bundesstaat Deutschland unendlich dankbar. Ich bin völlig überzeugt, dass meine Leistungen im medizinischen Bereich dem Land einen größeren, auch finanziellen, Nutzen erbringen werden, als wenn ich unqualifiziert arbeiten würde. Ich denke, dass mit dem steigenden Ankommen von Flüchtlingen wie aus der Ukraine, sollten solche Organisationen nicht eingestellt werden, weil sie zu der Entwicklung der Intelligenz und Erhöhung der Anzahl von qualifizierten Arbeitern beitragen, das schon seit mehreren Jahren die Wirtschaft des Landes auf dem hohen Niveau hält.
Mit freundlichen Grüßen
Micha Sargsyan*
*Name von der Redaktion geändert
Schreiben von Herrn Pichkurenko an Frau Tesfaiesus, Bundestagsabgeordneter der Grünen
Gesendet: Montag, 31. Juli 2023 12:51 Uhr
Sehr geehrte Frau Tesfaiesus,
mein Name ist Myron Pichkurenko. Ich bin 18 Jahre alt und komme aus der Ukraine, Kiew.
Vor einem Jahr und vier Monaten musste ich wegen des Krieges meine Heimat verlassen und mit meiner Mama nach Deutschland fahren.
Damals war ich mit der Schule in der Ukraine fast fertig und hatte keine Ahnung, was ich weiter in Deutschland machen könnte, weil ich nie vorhatte, nach Deutschland zu ziehen. Deutsch konnte ich natürlich auch nicht. Glücklicherweise habe ich durch meine Bekannten erfahren, dass man sich bei der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule beraten lassen kann und habe dort einen Termin vereinbart.
Während der Beratungsgespräche haben mir die Beraterinnen aus Kassel und Göttingen alle meine Möglichkeiten in Deutschland erklärt. Selbst hätte ich nie so viel lernen können, denn in Deutschland ist alles sehr kompliziert und anders als in meinem Heimatland. Sowohl Frau Ramm als auch Frau Nimer haben mir geholfen, den richtigen Weg zu finden und alles zu tun, um ihn zu verwirklichen. Ich habe nicht nur Deutsch-Intensivkurse bis zum Niveau C1 erhalten, sondern auch einen Kurs zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung in Mathematik in Hamburg, um eine hohe Chance auf einen Studienplatz zu haben. Während dieser ganzen Zeit wurde ich immer in allen Fragen beraten und erhielt auch Hilfe bei bürokratischen Angelegenheiten.
Am 24. Juni habe ich erfolgreich einen Aufnahmetest am Studienkolleg der Goethe Uni in Frankfurt am Main geschrieben und wurde dort aufgenommen. Ohne die Unterstützung von Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule wäre das für mich nicht möglich gewesen. Ich hatte auch gehofft, ein kleines Stipendium für die Dauer meines Studiums zu bekommen, aber ich erfuhr von meiner Beraterin Frau Ramm aus Kassel, dass die Stiftung geschlossen wird.
Deshalb schreibe ich Ihnen diese E-Mail, um Ihnen mitzuteilen, wie wichtig diese Stiftung ist und wie sehr sie uns hilft, so viel wie möglich über das Studium in Deutschland zu erfahren, alle Arten von Kursen und Wissen zu erhalten, um ein Studium in Deutschland zu beginnen.
Ich hoffe wirklich, dass diese Stiftung weiterhin bestehen bleibt und Menschen, die sich über Bildung in Deutschland informieren und hier studieren wollen, weiterhin helfen wird.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese E-Mail zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Myron Pichkurenko